Ach, weißt du was, ich komme heute direkt zum Punkt, weil es mich schon den ganzen Tag beschäftigt:
Worauf liegt dein Fokus: Auf den Dingen die du kannst, oder auf den Dingen die du nicht kannst?
(Diese Frage stelle ich Dir, weil ich den Tag mit fünf Jungs zwischen 11 und 15 und einem Mädchen verbracht habe. Und nicht glauben konnte, wie unterschiedlich sie von ihren Fähigkeiten sprechen. Und mir gedacht habe: Fangen wir Frauen so früh an, unser Licht unter den Scheffel zu stellen? Oh ja. Aber es ist nicht zu spät, es wieder herauszuholen!)
Also würde mich jetzt interessieren: Wie sprichst du von dir und deinen Begabungen?
Sagst du gerne:
- „Boaaah, darin rasier ich richtig (so würden es jedenfalls meine 11-jährigen Zwillinge formulieren)?“
- „Darin bin ich richtig, richtig gut!! „
- „Darauf bin ich total stolz!“
Oder sagst du öfter:
- „Da muss ich mich echt mehr anstrengen“,
- “Damit sollte ich echt mal mehr beschäftigen“,
- „Für so etwas bin ich leider nicht schlau genug.“
Uuuund, Hand auf Herz:
Spürst du manchmal so einen kleinen, giftigen Stich aus Scham und Eifersucht, wenn jemand in etwas besser ist als du, und suchst am Ende schnell nach Gründen, warum du diese Person doof finden kannst?
Dann, Hase, dann bist du außerhalb deiner genialen Zone unterwegs. Wie so viele, viele, viele, viele Mädchen und Frauen.
Und leider, leider, leider, leider, leider: Das stresst und macht unzufrieden.
Pass auf, jetzt komm ich RICHTIG zum Punkt:
ES GIBT IN DIR DIESE EINE SACHE, ETWAS STRAHLENDES, etwas, worin du richtig, richtig gut bist, eine innere 1000 WATT LICHTQUELLE.
Ist so. Nein, siehst du, willst du das schon wieder innerlich entkräften? Ich sage es noch einmal:
ES GIBT IN DIR ETWAS STRAHLENDES, etwas, worin du richtig, richtig gut bist.
Siehst du? Was aber machen wir?
Wir denken: „Ohja hm, da leuchte ich, okehhhh. Aber da und da und da und da sind andere viel besser als ich!“
Und was ist der nächste, fiese Umkehrschluss: Ich bin in so vielen Dingen nicht gut genug!
20 Sekunden solcher Gedanken, und du wirst dich nach dem Gesetz der Anziehung, das wie ein Uhrwerk funkioniert, wie eine Versager*in fühlen.
Und was kommt dann raus?
- Eine Schamspirale.
- Der Drang, dich zu verstecken, anstatt stolz nach vorne zu treten.
- Oder der Versuch, noch mehr Dinge zu lernen. Und – zack – bist du du schon wieder für den nächsten Kurs, die nächste Aus- oder Weiterbildung angemeldet.
Anstatt in der Zone zu bleiben, in der du schon genial bist, schon strahlst, und darin noch besser, noch leuchtender, noch stahlender zu werden!
Daaaa!! (flache Hand an Stirn)
Warum ich mich da so aus dem Fenster lehnen kann?
Because I´ve been there, Sugarcake.
Oh, was ich alles schon war. Eine eher schlechte Putzfrau (weder das Krankenhaus noch der Campingplatz, in denn ich saubergemacht habe, haben mir einen Orden verliehen), eine gute, aber viel zu schwer arbeitende TV-Managerin, eine ambitionierte Dokumentarfilmerin, eine gute Yogalehrerin, eine mittelgute Autorin für Hörfilme, eine durchschnittlich verkaufende Romanautorin. Social Media Marketing? Ooh shit, muss ich mir unbedingt noch besser beibringen! Mein Sohn lernt das 10 Fingersystem? Sollte ich unbedingt können, am besten, ich übe mit ihm! Ich kann auch ganz gut kochen, und außerdem bin ich gut im Renovieren und Lampen anschließen.
Aber – in nichts davon bin ich wirklich genial! Und werde ich auch nie sein! Meine Fähigkeiten liegen ganz woanders!
Ich musste mich zweimal in eine sehr große Erschöpfung hinein multitasken, um zu verstehen, dass ich Hilfe brauchte. Das Gute am Burnout: Ich war zu erschöpft, um weiter so superbusy zu sein. Meine einzige Chance war, nach innen zu gehen, und da aufzuräumen.
Ich kann dir jetzt nicht sagen, ob mein Magic Moment der hunderste Tag meiner Meditationspraxis war. Oder die feurige Predigt meiner Mentorin, die mir vorrechnete, wieviel Zeit, Geld und Energie ich verlieren würde, wenn ich nicht endlich beginnen würde, meine Fähigkeiten zu feiern:
„Hör auf, gut sein zu wollen in Dingen, die andere besser beherrschen. Und beginne, die Beste zu werden in deiner einen, genialen Begabung.“
Vielleicht war es einfach Zeit, zu verstehen. Ich verstand, das in allem gut sein zu wollen nicht die Lösung war. Und ich verstand das Gesetz der Anziehung. Und begann es umzusetzen. Und nach ein paar Wochen begannen sich die Dinge zu ergeben. Ohne Anstrengung. Meine Energie kam zurück, ohne Medikamente. Ich hatte plötzlich mehr Zeit für mich und für die Kinder. Zeit zu leben, Zeit zu feiern, Zeit zu schlafen. Und gleichzeitig aber kamen immer mehr Klient*innen. Und sie blieben. Ich wurde glücklich, auf so eine vergnügte, leichte Art. Ich begann Erfolg zu haben, ohne dass es sich schwer anfühlte.
Denn ich hatte meine beste Zone gefunden und mich auf sie allein und nur auf sie fokussiert:
Ich bin sehr gut darin, bei anderen den Fokus zu verändern vom Drama zum Glücklichsein und ihnen zu helfen, sich selbst zu heilen. Und ich kann daher sehr gut Menschen darin unterrichten, wie man bewusst manifestiert.
Das ist meine allerbeste, meine „geniale Zone“. Und ich bin so froh, sie gefunden zu haben, dass ich nicht vorhabe, sie jemals wieder zu verlassen.
Also, meine Allerbeste, wo ist sie, deine „ZONE OF GENIUS“?
- Worin bist DU richtig, richtig gut?
- Was fühlt sich leicht an Wo bist du im Flow?
- Und, vor allem: Kannst du beginnen, sofort etwas in diesem Bereich zu tun und feiern, wie gut sich das anfühlt?
Bist du diejenige, die aufblüht, wenn sie Zahlenkolonnen jonglieren kann? Bist du empathisch wie niemand anderer? Musst du eine Fremdsprache nur ansehen, und dann kannst du sie? Fragen sich andere bei der Steuererklärung immer um Rat? Kannst du einen Event in nullkommanix so organisieren, dass alle happy sind und du das Gefühl hast, du bist komplett genährt, weil alle so strahlen? Vergisst du Raum und Zeit, wenn du vor einer Leinwand sitzt?
Hast du ein bißchen Herzklopfen bekommen?
Bleib ganz ruhig.
Du musst jetzt und hier gar nichts beschließen.
Du musst deinen Job nicht über Bord werfen, du musst dich nicht schämen, dass du das bisher nicht verstanden hast. Sondern du musst dich innerlich in den Arm nehmen und dir eines sagen:
- Du bist nicht nur dazu da, um andere glücklich zu machen.
- Du bist dazu da, dafür zu sorgen, dass es DIR gut geht.
- Du bist so und so ein Geschenk für die Welt, und wenn du strahlst, umso mehr.
- Und in diesem einen Bereich, in diesem Bereich, in dem du LEUCHTEST, da wohnt das Glück.
- Lebe ihn.
Ich kann dir nämlich eines versprechen:
Es wird sich anfühlen wie eine Superpower. Jeden Tag ein bißchen mehr.
Hör auf, deine „geniale Zone“ zu ignorieren, weil du zu BUSY bist mit Dingen, die nicht deiner allergrößten Begabung entsprechen. „Rasier einfach“, in diesem einen Bereich. Den Rest können andere besser, und das ist auch gut so.
Deine Sigi
Ja. Aber.
Ich weiß nicht, noch nicht, nicht mehr… worin ich richtig richtig gut bin.
Wie komme ich da hin?
Liebe Ruth! Danke für deinen Kommentar, und dein ehrliches Feedback. Ich hätte folgenden Vorschlag für dich: Wenn dir das alles im Kopf klar ist, Du es aber einfach nicht spüren kannst, kann es sein, dass du in einem „Ich bin in nichts richtig gut“ Karussel festhängst. Oder dir denkst: „Und ich weiß noch nicht einmal , worin ich richtig gut bin, also wie soll ich bitteschön dahin kommen, wovon die Sigi spricht?!“, also in einer Mischung aus Ärger, Mutlosigkeit und Selbstvorwurf. Um da raus zu kommen, solltest du etwas tun, was dich ablenkt, und was dich gut fühlen lässt, das kann ganz unterschiedlich sein: Etwas Gutes essen, Spazierengehen, Musik hören, alles ist gut, was dich zum inneren Lächeln bringt und dich ablenkt. Und erst wenn du diesen Zustand der Selbstvorwürfe verlassen hast, nimmst du dir Zeit, zündest dir eine Kerze an und machst dir eine Liste. Was habe ich alles in meinem Leben schon gemacht? Was habe ich als Kind geliebt? Wann bin ich im Flow? Das können ruhig banale Dinge sein, wie Spargelschälen, ein Kind trösten oder ein Hundertmeter Lauf, aber natürlich auch zB die Fähigkeit zuzuhören oder dir Zahlen merken zu können. Wenn dir ein paar Punkte eingefallen sind, lass es gut sein. Und dann, wenn du wieder einen Moment hast, an dem du sich gut fühlst, nimmst du dir diese Liste wieder vor. Mach das ein paar Tage lang,und schau einfach, was passiert. Nimm auf jeden all den Druck heraus, dass du das jetzt SOFORT wissen musst. Es wird dir ganz plötzlich klar werden. Wenn es sich gut anfühlt, dann bist du auf dem richtigen Weg. Alles Liebe, Sigi